Kulinarische Neuigkeiten

Essen:

Um sich in einem Land wohl zu fühlen muss das Essen schmecken finde ich. Das ist hier auf jeden Fall so! Ich bin echt ein Fan von dem local food hier geworden, so dass ich das deutsche Essen eigentlich gar nicht vermiss. (Ok ich muss zugeben, manchmal wär ein Stückchen von Omas Kuchen schon schön.)

Hier ist es so, dass es auf der Straße viele Essenstände gibt. Man findet Gemüse, wie Tomaten, Paprika, Obergine und die frischesten leckersten Früchte, wie Bananen, Ananas, Avocado und jetzt kommt langsam auch die Mangozeit. Daneben stehen die Chapatistände. Chapatis würde ich als salzige Pfannkuchen beschreiben. Es ist eine richtige Kunst den Teig in so eine Konsistenz zu bringen, dass man ihn auseinanderziehen und auf die von Kohle erhitzte Platte legen kann. Rolex ist dann die erweiterte Form, wenn man ein angebratenes Gemisch aus Eiern, Kraut, Tomaten und manchmal auch Paprika und Karotten in ein Chapati einrollt. Auch Kikomando schmeckt sehr gut. Das sind verschnittene Chapatis mit Bohnen. Wir haben angefangen auch Reis mit Avocado in ein Chapati einzurollen, was dann so ähnlich wie ein mexikanischer Burrito schmeckt, aber das ist nicht typisch ugandisch! Fahadhi und ich haben Nicole zur Chapati-Queen ernannt, da sie sich täglich mindestens zwei davon gönnt.

Wenn man dann abends durch die Straßen läuft, werden noch mehr Leckereien ausgepackt. Es steigt einem sofort der Geruch von angebratenem Ziegenfleisch, Würstchen oder Hähnchen in die Nase. Manche verkaufen angebratenen Mais oder eine bestimmte Art von Banane die man auch auf einem Kohlegestell anbraten kann. Außerdem wird hier so ziemlich alles fritiert. Es gibt fritierte Teigtaschen mit Hackfleisch oder Bohnen gefüllt, sogenannte Samosas, fritierte Casawa oder auch fritierte Kartoffelstreifen, in Deutschland bekannt als Pommes. Man kann sich also so schon sehr gut auf der Straße ernähren.

Die local food restaurants haben es mir aber auch angetan. Zwar muss man zuerst fragen, was sie denn überhaupt noch da haben, aber dann kann man eine riesen Portion food mit Fleisch oder Fisch bestellen. Food kann Matoke (Essbananen), Poscho (Maisbrei), Reis, Millet, süße Kartoffeln, irische Kartoffeln oder auch Pilau (sehr gut gewürzter Reis) sein. Es gibt auch noch verschiedene Soßen. Meine liebste ist die Gnutsauce, es gibt aber auch noch welche mit Gemüse oder einfach nur Bohnen. Dazu trinke ich dann meistens African Tea. Das ist Schwarztee in heißer Milch erhitzt und dazu Gewürze, wie Zimt oder Tea Masala. Aber auch die frischen Fruchtsäfte sind echt zu empfehlen. Was auch richtig lecker schmeckt ist ein Ingwergetränk namens Stoney. Das wird von der Marke Coca-Cola hergestellt. Ich frag mich echt, warum das nicht in Deutschland verkauft wird.

Süßigkeiten gibt es hier schon, aber die Schokolade ist sehr teuer. Die Kekse schmecken ganz okay. Es wird aber viel salziges Popcorn gegessen, was auch zufriedenstellend sein kann. In den kleineren Supermärkten findet man viele selbstgebackene Kuchen oder Kekse. Cathy verkauft ihre Zimt-Ingwer-Austecherle immer an die Läden hier in der Gegend. Bei uns daheim riecht es also oft nach Weihnachten, seid sie ihren Traum von einem Ofen erfüllen konnte.

Das war jetzt mal ein grober Überblick über das Essen. Ich hoffe, dass ihr eine Vorstellung davon habt, wie ich mich zurzeit ernähre.

Unsere Art von Burrito. Bereit zum zusammenrollen.

Unsere Art von Burrito. Bereit zum zusammenrollen.

Pilau, Matoke, Poscho, grüner Salat und frischer Fisch.  Dazu African Tea.

Pilau, Matoke, Poscho, grüner Salat und frischer Fisch. Dazu African Tea.

Mit Fahadhi zusammen haben wir Gemüsereis, Matoke mit Gnutsauce und Avocado gemacht. Zum Nachtisch gabs frische Melone.

Mit Fahadhi zusammen haben wir Gemüsereis, Matoke mit Gnutsauce und Avocado gemacht. Zum Nachtisch gabs frische Melone.

Hab auch schon meine Kochkünste im Hähncheneinkochen versucht.

Hab auch schon meine Kochkünste im Hähncheneinkochen versucht.

So wird in EWAKA gekocht (auf Kohle).

So wird in EWAKA gekocht (auf Kohle).

Rolex vor der schönen Kulisse des Nils.

Rolex vor der schönen Kulisse des Nils.

Fritierte Casawa. Im Hintergrund unsere beiden Haushund Chiso und Chuck.

Fritierte Casawa. Im Hintergrund unsere beiden Haushund Chiso und Chuck.

Pilau mit Krautsalat und Samosa.

Pilau mit Krautsalat und Samosa.

Fast Food auf der Straße. Ein Chickenstrauß und gebratene Bananen.

Fast Food auf der Straße. Ein Chickenstrauß und gebratene Bananen.

links: Poscho, Tomatensalat und grüner Salat rechts: Hähnchen mit Matoke

links: Poscho, Tomatensalat und grüner Salat
rechts: Hähnchen mit Matoke

Break Dance Project Uganda (BPU)

Wir haben hier ein ziemlich cooles Projekt entdeckt. Abramz, ein 32-jähriger Hip Hop begeisteter Rapper hat das Break Dance Project Uganda gegründet. Jeden Montag und Mittwoch Abend kommen hier junge Ugander zusammen und lernen Breakdance, Beatboxing oder wie man rappt. Die Zielgruppe sind Straßenkinder oder Kinder aus ärmeren Verhältnissen im Alter von 5-25 Jahren. Ein session verläuft so: Erst wird sich durch ein work out, das von einem älteren Bboy angeleitet wird aufgewärmt. Dann wird in die beginners, advanced, beatboxing und popping (auch eine Art Tanz) class aufgeteilt. Es gibt immer unterschiedliche Lehrer, da das Motto ist, dass jeder dem anderen was beibringen kann. Danach werden sogenannte Cypher gebildet. Das ist ein Kreis und jeder einzelne zeigt den anderen seine neuen moves. Da komm ich meistens gar nicht mehr aus dem Staunen raus!! Schon die kleinsten haben so viel Kraft in den Armen, dass sie die verrücktesten spins machen können. Am Ende setzten sich alle zusammen und jeder kann aufgerufen werden, um zu Danken. Meist wird Abramz und auch Mark gedankt, die die Leiter des Projekts sind. Aber es gibt auch andere Themen, wie dass jemand für ein Kind Süßigkeiten gekauft hat, für Schulgebühren gezahlt wurde oder auch für die Unterstützung als seine Mama gestorben ist. Danach folgt die communication session, in denen man sagen kann, was man will. Es werden zukünftige Veranstaltungen angekündigt, Tipps gegeben, wie man das Internet nutzen kann, gerappt oder auch Sketche aufgeführt. Das Ganze hat aber einen tieferen Sinn: Die Kinder und Jugendlichen lernen dadurch, dass sie vor einer großen Menge stehenend sich selbst auszudrücken und gewinnen Selbstvertrauen. Außerdem gibt es so ein richtiges Gemeinschaftgefühl. Sie verwenden dabei Luganda, weshalb es sogenannte Translater gibt, die für uns muzungus übersetzen. Zum BPU gehört auch noch ein Englisch Kurs, der immer am Donnerstagabend stattfindet.

Um mal ein Gefühl zu bekommen, was Break Dance für manche Leute hier bedeutet, empfehl ich euch den Film „Shake the dust“. Das ist ein Dokumentarfilm über Break Dance Projekte in Kampala, im Yemen, in Columbien und Cambodcha. Mich hat der Film sehr bewegt. Erstens, weil unsere Freunde Fahadhi, Eric und Mark von ihrer Geschichte erzählen und dadurch zur Geltung kommt, dass Break Dance ihnen Farbe ins Leben gebracht hat und zweitens, weil es auf der ganzen Welt so ist.

Vergleichbar ist das ja auch mit dem Motto meiner Entsendeorganisation ASC Göttingen: „Sport has the power to change the world.“ Kindern aus dem Slum gibt es Hoffnung, Selbstvertrauen und vieles mehr.

Nici und Felix konnten eine Zusammenarbeit mit ihrem Projekt SASCU anfangen. Mit dem Projektauto bringen sie jedes mal ein paar Kids mit, was ihnen sehr viel Freude bereitet. Da uns kein Auto zur Verfügung steht und unsere Kinder viel länger Schule haben (das ist hier von Schule zu Schule sehr unterschiedlich), haben wir einen Kompromiss mit Abramz gemacht. In den nächsten Wochen werden die BPU-Members ein Outreach bei uns in EWAKA veranstalten.

Hab mich übrigens auch schon im break dance versucht und kann sogar schon die baby freeze. 🙂

Viele der älteren BPU Leute sind unsere Freunde geworden. Ist eine richtig coole Clique. Mit ihnen waren wir auch letztes Wochenende auf dem Nyge Nyge Festival. Davon hat Nicole einen sehr guten Blogeintrag geschrieben. Schaut mal rein. War echt ein tolles Erlebnis.

Ein Cypher beim BPU.

Ein Cypher beim BPU.

Es werden noch mehr Bilder folgen!

Allgemeines:

Bekanntlich heißt es ja: „Bilder sagen mehr als Worte.“. Ich finde aber, dass kleine Filme diese Wirkung sogar manchmal übertrumpfen können, weshalb ich einen YouTube Channel erstellt hab. Hier werde ich euch den Link dazu reinstellen, um so einen kleinen Einblick in das Leben in Uganda zu geben.

Als erstes möchte ich euch hier einen kleinen Clip von einem Kasperletheater zeigen, an dem Julian und ich auf dem Weg zur Arbeit vorbeigelaufen sind. Ganz schön cool, was dieser Mann da zusammengebastelt hat oder? Am Besten gefällt mir ja wie die Frauen vorne ihre Hüften schwingen, aber auch der Trommler verleiht dem ganzen Auftritt mehr Glanz.

Siba bulungi! – Have a nice day!

Ein Gedanke zu “Kulinarische Neuigkeiten

  1. Mmh, aufgrund deiner Erzählungen kann man das Essen förmlich riechen. Ich würde jeden Tag Mangos essen. Aber breakdance tanzen fange ich nicht mehr an. ☺

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