Einladung zu meinem Vortrag

Liebe Freunde & Bekannte, liebe fleißigen Blogleserinnen und Blogleser, liebe Spenderinnen und Spender,

ich lade euch herzlich zu meinem Vortrag „Rolex, Handball & Boda-Bodas – Ein Jahr als Freiwillige in Uganda“ ein. Am 27.11. um 16 Uhr im Gemeindehaus St. Maria werde ich von meinen Erlebnissen, Eindrücken und meiner Arbeit in der „EWAKA Foundation“ berichten.

Über zahlreiche Zuhörer würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße,

eure wieder-gut-angekommene Veronika

 

Alles hat ein Ende…

Mein Jahr in Uganda ist jetzt auch vorbei;
sehr viel ist passiert, eieiei.
Viele schöne Erinnerungen hab ich an diese Zeit,
erfüllt von Liebe, Glück und Heiterkeit.

Das hört sich jetzt vielleicht zu romantisch an;
ich diese Gefühle aber nur bestätigen kann.
Persönlich entwickelt hab ich mich sehr.
Selbstbewusster, selbstständiger bin ich jetzt und noch vieles mehr.

Gezeigt hat mir die Arbeit mit den Kindern,
jedes kleine Lächeln kann Schmerzen lindern.
Meinen Freundeskreis vermisse ich jetzt schon sehr.
Wo kriege ich denn nun den Support fürs Tanzen her?

In Kampala fühle ich mich wie daheim.
Diese Stadt hat für mich einen besonderen Schein.
Wegnehmen kann mir das Jahr niemand mehr!
Ich weiß auch, dass ich bald dahin zurückkehr.

Ich freue mich schon euch in einem Vortrag zu berichten,
anhand von Videos und Bildern mein Jahr zu zeigen in allen Schichten.
Wann dies stattfindet werde ich euch noch wissen lassen,
jetzt muss ich erstmal in Deutschland Fuß fassen.

Eure in Deutschland gut angekommenen, aber noch nicht ganz eingelebte Veronika.

Hier noch einige Einblicke in meine letzten 3 Wochen:

Mit EWAKA hab ich noch ein paar Ausflüge unternommen (Teakwando Training, traditioneller Tanzworkshop und vieles mehr). Die Zeit hab ich also noch sehr genossen. Wir sind dann ins neue Haus umgezogen, wo die Kinder sich jetzt auf dem großen Land richtig austoben können. Heute ist auch der 1. Schultag in der neuen Schule. Ich hab mich mit einem Frosch an der Wand verewigt. Der Abschied viel mir sehr schwer und ich vermiss jetzt schon Akellos Kuscheleinheiten, Johns Lachanfälle und mit Ronald Gespräche über Gott und die Welt zu führen.

 

Beim „Breakfast Jam Central Eliminations“ bin ich in die 1:1 Battles gemacht. Hat voll Spaß gemacht und war eine super Stimmung.

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Zu unserer Abschiedsfeier sind seeeehr viele Freunde gekommen. Ein paar Kumpels haben gekocht, Issa hat als DJ super Musik gespielt, so dass wir auch alle getanzt haben und Kibazzi hat mal wieder super Bilder gemacht. Das werde ich alles sehr vermissen.

 

Hier noch die Gruppe, die mich am Flughafen verabschiedet und die anderen, die mich in Deutschland begrüßt haben.

Reiselust

Den letzten Monat haben Nici und ich noch ausgenutzt, dass wir durch unsere workpermit keine Visakosten in Ostafrika haben. Erst waren wir mit unserer Freundin Vici bei der traditionellen Hochzeit ihrer Schwester in Kenia auf dem Dorf. So eine Feier findet vor der kirchlichen Trauung statt. Die Braut wird der Familie des Bräutigam vorgestellt und es wird über den Brautpreis verhandelt.

Früh morgens sind wir auf dem Anwesen der Familie angekommen und haben erstmal geholfen zu spülen, während die anderen Frauen gekocht haben. Dann hat das Warten angefangen. Es sind schon einige Gäste eingetrudelt, also haben Nici und ich uns fertig gemacht und durften weiter warten. Irgendwann kam dann die Familie mit dem Bräutigam. Hier gibt es halt nicht so den ganz genauen Zeitplan. Zum Mittagessen gab es ein leckeres Buffet und gleich danach haben alle Mädels der Familie und ihre Freunde die Braut ins Haus und zu ihrem zukünftigen Mann begleitet. Es wurde gesungen und dann musste jeder etwas zum Brautpaar sagen und ihnen Glück für eine lange Ehe wünschen. Alle Männer von beiden Familien sind im Haus geblieben und haben verhandelt, dass der Brautpreis 2 Ziegen und eine Kuh ist.

War auf jeden Fall eine schöne Erfahrung und etwas Besonderes bei so einer Feier dabei zu sein. Pius, ebenfalls ein guter Freund von uns und professioneller Fotograf, war auch dabei und hat viele schöne Bilder gemacht.

Den Sonntag haben wir mit Vici und Pius in Kisumu, einer kleinen Stadt nahe des Viktoriasees, verbracht und waren zum Abendessen bei Vicis Onkel eingeladen. Zwar haben wir nicht sehr viel von Kenia gesehen, aber insgesamt war es ein sehr schöner Wochenendtrip.

Zwei Wochen später ging es für Nici und mich nach Ruanda. Unseren eigentlichen Bus haben wir verpasst, da wir NUR 15 Minuten zu spät waren. Das war dann gleich die Einstimmung auf Ruanda, da dort alles sehr geordnet und geregelt und auch pünktlich abläuft. Zum Glück konnten wir den Nachtbus nehmen und sind am nächsten Morgen sehr verschlafen in der Hauptstadt Kigali angekommen. Bei Shaban, einem Ruander, den wir über andere Freiwillige kennengelernt haben, konnten wir übernachten. Zum Mittagessen sind wir in die Stadt gegangen und haben uns wie in Europa gefühlt. Jedes Boda bzw. dort genannte Motos, hält einen Helm für seinen Kunden bereit. Außerdem ist es sehr sauber. Überall gibt es Mülleimer, geteerte Straßen (tat echt mal ganz gut aus dem staubigen Kampala rauszukommen) und seit einiger Zeit sind in ganz Ruanda Plastiktüten verboten! Es gibt auch keinen Traffic und als wir gesehen haben, dass eine Frau ihr Handy offen in der Hand hielt und so herumgelaufen ist, kamen wir aus dem Staunen kaum noch raus. Das wäre in Kampala schon lange weg gewesen. Im Laufe der nächsten Woche sind uns noch mehr Unterschiede zu Uganda aufgefallen, wie zum Beispiel die Straßenlaternen, die in der Nacht alles erhellen, die Linienbusse und geordneten Haltestellen und dass es überhaupt kein Straßenessen gibt. Das ist schon ein Nachteil, wenn man auf dem Weg mal so richtig hungrig ist und nirgendwo gibt es schnell ein Rolex.

Vom Genozid von 1994 in Ruanda, habe ich in meinem bisherigen Leben noch nichts gehört gehabt. Der ist wohl in den Medien auch ziemlich untergegangen. Hier ein Link zu dem Hintergrund und der Geschichte von Ruanda. Der Verfasser ist der Mentor unserer Freiwilligen in Tansania und war ebenfalls bei unserem Zwischenseminar im April dabei.

https://oneyearintanzania.wordpress.com/2016/04/07/memorial-week-wie-das-morden-zum-alltag-wurde-teil-i/

https://oneyearintanzania.wordpress.com/2016/04/08/memorial-week-wie-das-morden-zum-alltag-wurde-teil-ii/

https://oneyearintanzania.wordpress.com/2016/04/09/memorial-week-wie-das-morden-zum-alltag-wurde-teil-iii/

Nici und ich haben erst die Gedenkstätten Nyamata und Ntarama besucht. Zwei Kirchen, in der über 1000 Menschen während der Zeit des Völkermordes Zuflucht gesucht haben. Alle, die sich dort versammelt haben wurden ermordet. Es war schon echt grausam aber auch einfach unvorstellbar die ganzen Schädel und Kleider der Getöteten dort zu sehen. Auch hat man noch Blutflecken sehen können, wo Kinder gegen die Wand geschleudert wurden. Da frag ich mich immer, was in einem Menschen passieren muss, dass er so hassen kann…
In der Hauptgedenkstätte in Kigali wurde man mit einem Kurzfilm eingeführt, in der Überlebende erzählen, wie ihr weiter geht. Sehr berührend fand ich, dass einer sagte, dass er jedem Täter verzeihen würde, der zu ihm persönlich kommt und sich entschuldigt. Bisher war noch keiner da. Durch schön dargestellte Schautafeln wurde man durch die Geschichte Ruandas und die Entwicklung bis zum Völkermord geführt. Anschließend gab es noch einen Teil, wo die Völkermorde in Deutschland, Kambodia, Türkei, Bosnien und Namibia dargestellt wurden. Das fand ich sehr gut, weil dadurch veranschaulicht wird, dass der Genozid in Ruanda nicht einmalig war.

In einem anderen Teil wurden Fotos von ermordeten Kindern gezeigt und einen Steckbrief dazu. Das war sehr, sehr berührend, da so ein Steckbrief zum Beispiel das Lieblingsesssen aufzeigte und darunter wurde die Art des Todes genannt. Der Leitspruch des Ganzen war „NEVER AGAIN!“. Ich hoffe echt, dass immer mehr Menschen daraus lernen und so etwas nie wieder passiert.

Wir sind dann weiter zum Lake Kivu nach Kibuye gefahren. Dort hatten wir echt eine sehr ruhige Zeit und haben uns am schönen Seeufer gesonnt und mal nochmal ganz entspannt. Weiter ging es mit einem Boot nach Gisenyi. Das war auch so ein Erlebnis, dass mir immer im Gedächtnis bleiben wird. Wir haben uns ganz normal ein Ticket gekauft und wie alle anderen auf das Boot gewartet. Als es anlegte ging eine Massendrängelei los und es wurde sich richtig geprügelt und geschubst, wer als erstes aufs Boot darf. Als wir dann auch endlich im stickigen Boot waren, wurde uns klar, weshalb so ein Panik ausgebrochen war. Es wurden gar nicht alle Menschen mit Ticket aufs Boot gelassen. Trotzdem waren doppelt so viele Menschen darauf, wie eigentlich vorgesehen. Das hat man auch gemerkt, als es ablegte und kurz nach links kippte und alle geschrien haben. Da hat dann jeder nach den Schwimmwesten gegriffen. Kurz hab ich mich schon wie auf einem Flüchtlingsboot gefühlt. Nach zwei Stunden Fahrt kamen wir endlich an und sind weiter nach Musanze zu den Vulkanen gefahren, wo wir bei Dana, ebenfalls einer Freiwilligen unterkommen konnten. Leider haben wir nicht das beste Wochenende erwischt und hatten so keine schöne Aussicht auf die Vulkane. Wir sind trotzdem durch die Dörfer gelaufen und haben die Twin Lakes besucht. Nach einer viel zu langen Fahrt zurück nach Kampala (die Fahrer hier rasen echt und dann muss man wieder ne Stunde warten, bis der Bus repariert ist) sind wir erschöpft, aber glücklich wieder daheim zu sein ins Bett gefallen.

Ich möchte gerne dieses Video der US-Embassy mit euch teilen. Es geht um „Girl Empowerment“ und meine zwei kleinen Freundinnen vom BPU, Sanyu und Sharon, spielen die Hauptrolle. Schauts euch mal an. Ich finds super süß!

Hier noch einige Impressionen von den letzten Wochen:

Jetzt genieße ich noch meine 3 letzten Wochen hier in Uganda. Mit der EWAKA Family werden wir nächste Woche nach Jinja umziehen, wo sie endlich in das neue Haus mit dem großen Garten wohnen können. Dann kommen die neuen Freiwilligen, die wir in das ugandische Leben und unsere Projekte einführen werden.

Bis bald,

eure Veronika

Endspurt

Wow in letzter Zeit ist mal wieder viel passiert. Jetzt geht’s ja auch leider schon in die Endphase meines Jahres. Ich kann aber nur sagen, dass es mir hier eigentlich immer besser geht und wenn ich so ans Abflugsdatum denke, dann zieht sich alles in mir zusammen. Ich glaube, ich werde mit einem lachenden und einem weinenden Auge in München am Flughafen ankommen.

Jetzt aber zu den Ereignissen den letzten zwei Monate:

Die Begeisterung von Uganda haben meine Eltern schön weitergetragen (ich habe gehört, wenn man Mama nach unserem Urlaub fragt, muss man echt viel Zeit mitgebracht haben). Mein Papa hat Franca auf die Idee gebracht mich doch in Uganda zu besuchen und schon 5 Tage später war der Flug gebucht. Für 2 ½ Wochen hab ich ihr dann mein schönes Leben hier zeigen können. Zuerst ging es auf Safari in den Murchison Falls National Park. Mit Nici und unserem Freund Fahadhi hatten wir zwei echt tolle Tage. Wir waren so glücklich und haben 5 Löwen aus nächster Nähe gesehen und sind mit unserem kleinen Boot ganz nah an eine Herde trinkender Elefanten herangekommen. Aber auch die Wasserfälle sind sehr beeindruckend. Ich frag mich immer noch, wie eine so große Menge Wasser durch eine so kleine Felsöffnung passt.

Da Franca noch nie in ihrem Leben auf der Südhalbkugel der Erde war, haben wir beschlossen zum Equator zu fahren. Wir haben uns in ein Matatu gesetzt und sind die 1 ½ Stunden dort hingefahren. Oh mein Gott hat Franca sich gefreut, als wir die Linie überquert haben. Das war echt goldig. Typisch Touris haben wir natürlich gleich mit dem Photoshooting angefangen. Plötzlich hörten wir die Frage „Darf ich auch mitmachen?“ auf deutsch. Vor uns Stand George, ein Ugander, der wie ich auch in dem Ortsteil Kyebando in Kampala, wohnt. Deutsch lernte er während seinem Studium in Stuttgart. Er hat mich schon vor einem halben Jahr einmal vor dem Regen gerettet und mich mit seinem Auto nach Hause gefahren. Seit dem hatten wir aber keinen Kontakt mehr. Aber man sieht sich ja immer zweimal im Leben und für uns war das sehr geschickt, weil wir uns eh schon überlegt haben, wie wir denn wieder nach Hause kommen, weil die Taxis auf dieser Straße eher selten sind. Im Auto hatten wir dann eine nette Unterhaltung über Oberschwaben. Er meinte er kennt eine Familie in einer Ortschaft um Ravensburg herum. Also gings ans Raten. Von Grünkraut über Baienfurt und Bergatreute, immer hieß es „nein“, bis er bei Bavendorf dann „Vielleicht“ meinte. Eine sehr amüsante Fahrt, mit dem Ergebnis, dass er vielleicht bald eine Reisecompany aufmacht, mit dem schönen Namen: „Amazing Tours – Unvergessliche Reisen“.

Mit unseren beiden Freunden Nick und Mahad haben wir mit Franca „The Cliffs“ besucht. Diese liegen auf einem der Hügel in Kampala. Man hatte von dort oben einen wunderbaren Blick über die Stadt und den See Viktoria. Hier ein paar Eindrücke:

Es gab aber natürlich auch wieder ein größeres Event in Kampala bzw. Jinja und zwar die „Break Fast Jam Eliminations 2016 Eastern Uganda“. Das ist praktisch eine Tanzveranstaltung, in der darum gebattelt wird, wer bei den Finals im November teilnehmen darf. Waren mal wieder super Showcases dazwischen und tolle Battels. Übrigens hatte ich auch meinen ersten „Auftritt“ vor großem Publikum. Moze hat mich in den Open Cypher geschoben und da musste ich mein erstes Solo hinlegen. War echt ein gutes Gefühl. Der Beweis dafür gibt’s hier zu sehen:

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Aber auch in mein Arbeitsleben ist Franca mit eingetaucht. Mit den Kindern hat sie sich super verstanden und wir haben ihnen zusammen Armbänder knüpfen beigebracht. War süß, wie sie zwei Tage später ihre Arme voll damit hatten. Auch beim Schwimmen war Franca fleißig dabei, die Kleinen nass zu spritzen. Wir haben den Tag dort verlängert und waren noch schön schaukeln, haben die Schildkröten bewundert und am Ende hab ich mit den größeren Jungs Fußball gespielt.

Da eine Freundin von Franca auch in Jinja ein Freiwilliges Jahr macht, ist sie dort noch für ein paar Tage hingefahren. Ich hab die beiden abgeholt und wir haben das EWAKA Gelände zusammen besucht. Der Bau läuft fort. Momentaner Stand:

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Leider ist die Zeit viel zu schnell verflogen. Franca ist heil in Deutschland angekommen und hier geht das Leben ebenfalls weiter.

Übrigens wollte ich euch mal paar Bilder zeigen, von einem Ausflug mit vielen unserer Freunde zeigen. Wir haben das schon öfter gemacht, dass wir einen großen Bus gemietet haben und alle zum Strand an den Viktoriasee gefahren sind. Dort gibt es dann immer gute Fußballspiele und am Ende wird entweder Karten gespielt, oder sich im See abgekühlt. Das sind schon immer echt schöne und lustige Tage.

Deutschland ist ja gerade im EM Fieber, aber auch hier fiebern die Deutschen mit. Zum Achtelfinale waren alle Deutschen beim Botschafter eingeladen zum Spiel anschauen. Wir dachten, dass das auch schön für unsere ugandischen Freunde wäre. Leider konnte nur Frank, aber wir haben es alle sehr genossen und nächstes Mal müssen einfach mehr mit. Das Haus ist schon echt luxuriös! War ne super Stimmung und ich freu mich schon aufs nächste Spiel.

EWAKA:

Wir haben vor ein paar Wochen 3 neue Kinder aufgenommen. Gift, Marc und Jordan sind Brians jüngere Geschwister und alle Kinder von Jonas Haushaltshilfe, die nach Kampala zog, weil sie kein Schulgeld für ihre Kinder aufbringen konnte. Wer also Interesse an einer Patenschaft hat, darf sich gerne bei mir melden!

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In letzter Zeit haben wir echt viel unternommen..

Im Mai waren wir zusammen mit SASCU im Zoo in Entebbe. Ich hab den Kindern einen Tag davor erzählt, wir machen morgen einen Ausflug und sie sollen bereit sind. Da ging das Ratespiel los. Keiner hat richtig getippt, deshalb war die Freude umso größer, als wir alle zusammen, 44 Leute in einem Schulbus für 30, auf die Straße Richtung Entebbe fuhren. Alle hatten sehr Spaß das Gelände auszukundschaften und die verschiedenen Tiere zu beobachten. Das Highlight waren die Affen. Die Kleinen konnte man fast nicht mehr von den Gitterstäben des Zaunes loslösen, so gebannt waren sie von den Schimpansen. Zum Mittagessen gings in das Restaurant am See, wo es für jeden einen Teller Pommes mit Ei gab. Danach tobten sich die Jungs beim Fußball spielen aus (EWAKA gewann sehr hoch gegen die SASCU Jungs), die Kleinen vergnügten sich auf dem Spielplatz und ein paar Mädels haben sich im Viktoriasee abgekühlt. Leider gings schon wieder viel zu früh zurück nach Kampala, wo alle glücklich ins Bett fielen.

Ein anderer schöner und ausgefüllter Tag war das BPU Outreach in SASCU. Viele von den kleineren Bgirls haben mich schon längere Zeit immer wieder danach gefragt, ob sie nicht mal die Kids von EWAKA unterrichten dürfen. Also haben wir alles in einen Event gepackt und von den BPU Leuten kamen 18 an der Zahl. Es wurde wieder kräftig beatboxing, tanzen und waking geübt. Niangoma, meine kleine Freundin vom BPU, hat Akello ihr altes Prinzessinenkleid geschenkt. Das war so süß und Akello ist stolz damit herumgelaufen.

Beim Handballtraining läufts auch immer besser! Obwohl wir nur wenig Platz zur Verfügung haben, machen die Jungs und Shadia große Fortschritte. Ich finde es aber immer schön, mit allen EWAKA Kids das Training anzufangen. Das heißt, wir spielen erst „Faules Ei“ oder ähnliche Spiele. Dann darf jedes Kind einen bestimmten Laufstiel vormachen, wie Frosch- oder Auf-einem-Bein-Hüpfen. Danach kommen dann die Kräftigungsübungen für die Großen. Das Gestöne ist immer groß, aber da werden sie auch immer besser. Es folgen die typischen Wurf-, Abwehr- etc. Übungen. Beim Abschlussspiel ist Auntie Grace immer voll dabei und feuert jeden an. Letztes Mal hat sie sogar selber mitgespielt und hat sich sogar sehr gut geschlagen.

Das neue Highlight ist jetzt aber, das wir jeden Donnerstag auf einem richtigen Handballfeld mit richtigem Tor trainieren können. Mein Freund Ismael vom Police Team trainiert eine Mädelsmannschaft in einem Internat. Dort sind wir letzten Donnerstag das erste Mal hingefahren.

Eigentlich dachte ich, die können alle zusammen trainieren, aber meine Kids sind einfach noch nicht soweit. Netterweise dürfen wir ab jetzt aber die andere Hälfte des Spielfeldes für unser Training benutzen. Ich freu mich schon auf nächste Woche, da Jasini und Fahad echt super Würfe haben und die anderen wirklich auch nicht schlecht sind. Außerdem haben sie viele Zuschauer gehabt. Es saßen ca 10 Mädels am Rand, die die ganze Zeit meine Jungs und Shadia angefeuert haben. Am Ende meinte Ronald zu mir, dass er jetzt schon weiß, dass er morgen Muskelkater hat. Alles in allem also ein sehr gelungenes Training.

Die Kinder hatten nie etwas, worin sie ihre ganzen Ergebnisse der Workshops aufbewaren konnten und die Kleider waren bisher auch nicht sehr geordnet, deshalb dachte ich mir, dass ich das Spendengeld doch gut für die üblichen Metallboxen einsetzten kann. Ich habe für jedes Kind eine Box anfertigen lassen. Da sie aber nur langweilig grün sind, dachte ich mir gebe ich Shamy & Philip eine Chance ihr künstlerischen Fähigkeiten zu zeigen. Sie haben letzte Woche die Kisten besprayed und diese Woche sprayen sie „EWAKA Family“ und den jeweiligen Namen des Kindes darauf. Sieht voll gut aus finde ich.

Mit den Kindern bin ich immer zu einem bestimmten Doctor in der Nähe gegangen. Der hat uns angeboten, dass er mal zu den Kindern kommen kann und sie über Hygiene und die Größeren über HIV etc aufklären kann. Letztendlich kamen zwei Krankenschwerstern, aber die konnten es auch sehr gut mit den Kindern und die waren auch sehr interessiert bei der Sache dabei.

Die Beatboxing und Graffiti Workshop sind nach wie vor ein Highlight der Woche und man sieht und hört die besten Resultate. Muss euch allen daheim mal die Filme zeigen.

Von Hamis, Adam, Sharon und Niangoma gab es einen schönen Breakdance Workshop. Ich finde es schön, wenn Gleichaltrige voneinander lernen können. Außerdem habe ich echt Respekt vor den zwei kleinen Mädels, die schon echt gute Tänzer UND Lehrer sind.

Ahmed unterrichtet immer noch Teakwondo. Hier sieht man auch gute Fortschritte.

Und auch beim Schwimmen haben sich echte Wasserratten entwickelt.

Street light hat jetzt ein neues Projekt gestartet: selber Flip Flop herstellen und zwar aus alten LKW Reifen. Wenn da nicht mal ein EWAKABusiness entsteht…

So das waren mal wieder die neuesten Updates.

Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer und übrigens bin ich dann ab 17. August wieder im Lande.

See you soon,

Veronika

P.S.: Kampala City by night

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Was mir noch auf dem Herzen lag

Da meine Familie echt gute Leistung im Fotografieren gebracht hat, möchte ich euch hier ein paar Bilder zeigen, so dass ihr einen besseren Eindruck von Kampala und von den Dörfern in Uganda bekommt.

Kampala ist in allen Bereichen eine interessante und manchmal auch echt verrückte Stadt. Arm & reich liegen hier direkt nebeneinander. Man findet hier richtig luxuriöse, an die Staaten erinnernde Malls. Läuft man von da um die Straßenecke, steht man im nächsten Slum.

Downtown ist einfach nur verrückt! Die Taxis und Bodas fahren kreuz und quer, es sind mega viele Menschen unterwegs. Manche von ihnen tragen schwere Säcke auf dem Kopf, schreien dann nur „Vajo!“ („Geh weg!“) und man weiß sofort, dass man aus dem Weg springen muss. Bei dem ganzen Chaos, denkt man gar nicht, dass die Stadt echt sortiert ist. Es gibt ein ganzes Gebäude, wo man nur Haare kaufen kann, oder eines wo es wunderschöne Stoffe gibt. Wenn man also etwas ganz bestimmtes kaufen will, fragt man einen Local und schon steht man vor einem großen Gebäude mit einer riesen Auswahl. Im Herzen der Stadt liegt der Old Taxi Park, von wo aus Busse und Taxis nach ganz Uganda gehen. Gleich daneben liegt der Owino Markt, größter Markt Ostafrikas. Dort gibt es alles, was man braucht. Ob frisches Essen, Bettzeug, Geschirr oder Kleidung, man findet hier alles. Ich liebe es, die Kleiderstapel zu durchwühlen und das ein oder andere schöne Stück zu finden. Der Lärmpegel kann man mit kaum einem Ort in Deutschland vergleichen. Die Verkäufer preisen lautstark ihre Wahren an oder hauen zwei Plastikflaschen gegeneinander und singen dazu (den Sinn davon hab ich noch nicht ganz verstanden…). Als Muzungu wird man aber auch häufig gerufen und am Arm gezogen.

Ich würde sagen, dass Kampala insgesamt eine echt aufregende aber auch anstrengende Stadt ist!

Einige Impressionen dazu:

Hier noch ein Film vom Old Taxi Park, die Hauptabfahrtsstelle der Taxis zu jeder Stadt in Uganda:

Das Gegenteil davon ist die Village. Ich kann aber über das Leben dort nicht wirklich viel schreiben. Ich weiß nur, dass die Großfamilie zusammenlebt und dadurch immer viele Kinder unterwegs sind. Nachts gibt es kein Licht und fürs Kochen gibt es extra Hütten. Die Menschen arbeiten auf dem Feld und pflanzen Baumwolle, Kaffee oder Bananen. Vor der Schule müssen die Kinder erstmal zum Graben gehen.Wenn ein See in der Nähe ist, gibt es viele Fischer, die über Nacht mit ihren Holzbooten aufs Wasser gehen. Hier sind einige Bilder dazu:

Es gibt so viele unterschiedliche kleine „Unternehmen“ oder Arten, wie Menschen Geld verdienen. Ein kleiner Einblick:

Wie Dinge oder Menschen hier transportiert werden, kann man sich in Deutschland gar nicht vorstellen. Die Taxis sind meist überfüllt, die Lastwägen werden bis zum „Geht-nicht-mehr“ aufgeladen und ab und zu denkt man: “Wie kann man bitte solche riesen Teile, wie zum Beispiel Sofas, auf einem Boda transportieren?“ Die Ugander zeigen dir wie s geht!

Kirchen sind überall zu finden. Ob große prächtige oder kleine Holzschuppen. Dort ist immer was los. Egal zu welcher Tages-/Nachtzeit man an einer vorbeiläuft, hört man Menschen singen, klatschen oder trommeln.

Die Schulen werden von außen immer bemalt. Das macht sie schön bunt.Die Kinder tragen übrigens alle Schuluniformen und müssen aus Hygienegründen ihre Haare abrasieren.Hier ein Beispiel:

Manchmal muss man auch echt über die ganzen Schilder schmunzeln. In einem Dorf hab ich das Hilton Hotel gesehen: eine Hütte aus Holz. Leider hat es das Bild davon gelöscht. Aber hier sind einige andere:

Weltreporter:

Das „Aha“ Ravensburg hat mich zum Weltreporter ernannt. Verschieden Jugendliche, die über die ganze Welt versträut sind, können von ihren Erfahrungen und Erlebnissen berichten. Falls ihr meinen Fragebogen durchlesen wollt, hier der Link dazu:

http://www.aha-ravensburg.de/europa/weltreporter/weltwaerts-erfahrungsberichte

EWAKA:

Unsere Projekte laufen super!

Mein Handballtraining macht den Kids echt Spaß und sie haben auch echt Potenzial. Mir macht es echt Freude zu sehen, wie auch der kleine John den Ball ohne große Probleme zu den großen Jungs passen kann. Da die Kinder aber ja noch nie ein Handballspiel oder so etwas in der Art gesehen haben, hab ich den Film „Projekt Gold“ über die Weltmeisterschaft 2007 gekauft. Zusammen haben wir den angeschaut, um einen ersten Überblick zu bekommen. Jetzt bin ich jedes Mal dabei, nach dem Training einige neue Regeln zu erklären und langsam geht es auch in ihre Köpfe, dass man nur drei Schritte mit dem Ball machen darf.

Mentor Martin ist auch weiter fleißig dabei, den Kindern das Lesen und Geschichten schreiben nahezubringen. Er hat mit den Kids kleine Tagebücher angefertigt. Shadia hat mir ihren Eintrag gezeigt, von der Woche, als ich Geburtstag hatte. Da stand dann: „It made me happy that Auntie Veronika and Uncle Julian came every day this week and that Auntie Veronika celebrated her birthday with us.“. Fand ich voll süß!

Das Schwimmtraining würde ich auch als Erfolg verkaufen. Jeden Samstag morgen geht’s mit dem Taxi zum „Recreation Center“ in Kiwatule. Das ist ein großer Park, mit Spielplatz, Eisenbahn und mehreren unterschiedlich großen Pools. Der Trainer ist ein größerer Typ mit langen Rastas. Er trainiert die Kleinen und die Großen gleichzeitig. So springt er immer von Pool zu Pool. Man sieht schon einen großen Unterschied vom ersten Mal. Die Kids lernen sehr schnell. Für mich ist es auch immer ein mortz Spaß mit den Kleinen durch den tiefen Pool zu laufen, oder sie hochzuwerfen. Daheim sind dann alle immer mega müde und schlafen mit einem lächeln auf dem Gesicht ein. Am nächsten Tag kommt dann aber sofort wieder die Frage, wann wir denn das nächste Mal Schwimmen gehen.

Mit Street light haben die Kinder schon tolle Taschen genäht und T Shirts bemalt und Cathy ist weiterhin dabei mit ihnen Perlen aus Papier zu schönen Ketten oder Armbändern zu machen.

Ich hab euch ja schonmal von dem Film „Shake the dust“ berichtet, wo es um HIP HOP und seinen Einfluss bzw. die Veränderung im Leben der Kinder in Uganda, im Jemen und in Kambodia geht. Fahadhi spielt dort eine große Rolle. Ich habe ihn zu uns ins Projekt eingeladen. Er hat mit den Kinder übers Tanzen geredet. Während dem Film gabs Popcorn und Tee. Vom Film angesteckt, haben alle danach getanzt oder Kopfstände gemacht. War ein schöner Abend.

Er war auch schon öfter da um Breakdance zu unterrichten, wo man auch schon gute Fortschritte sieht.

Ganz neu hinzugekommen ist Teakwando. Unsere Freunde vom BPU gehen immer in die Teakwondo-Gym zum trainieren. Dort war vor Kurzem ein workshop für Anfänger, wo Nici und ich unseren Spaß hatten. Dort habe ich Ahmed kennengelernt, der als einer der ersten in Uganda Teakwondo trainiert hat. Da er Unterstützung von einer deutschen Familie hatte, konnte er auf ein Turnier in Malaysia reisen. Dort hat ihn ein Meister aus Korea gesehen, der ihn mehrere Male zu sich eingeladen hat. Von ihm hat er sehr viel gelernt und war so auch schon bei Wettbewerben in den USA. Seine Talente wollte er aber nicht für sich behalten, deshalb hat er ein Team aus Straßenkindern gegründet, mit denen er letztes Jahr ebenfalls in die Staaten geflogen ist. Sein großes Ziel ist mit den 4 größten zu Olympia 2020 zu gehen.
Am Donnerstagmorgen kam er dann mit einem seiner Jungs zu uns zu EWAKA und hat uns ein paar verschiedene Kicks und ein paar Tricks bei der Selbstverteidigung beigebracht. Vor allem die kleinen Jungs, wie Ashraf, waren super begeistert, aber auch die Mädels waren mit Eifer dabei. Nächste Woche kommt er wieder und dann noch mit mehr von seinen Kindern, so dass sie die Kleineren unterrichten können.

Ein Freund von Jonas & Eva, mit Namen Isaac, hat letzten Montag die Kinder ins Kino eingeladen. Also gings mit dem Matatu in die Acacia Mall, wo wir den 3D Film „The Dschungle Book“ geschaut haben. Als die Kids die Mall betreten haben waren sie glaube ich echt erstmal verwirrt. So ziemlich alle von ihnen haben so etwas noch nie in ihrem Leben gesehen. Sie kamen gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, denn sie mussten alle eine 3D Brille aufziehen, es gab Popcorn für jeden und dann gings auch schon los. Akello hat gefragt, ob wir die Tiere nachher besuchen können. 🙂

Zum Abschluss sind wir noch Aufzug gefahren, was zu einigen Freudenlauten geführt hat. Insgesamt ein echt cooler Ausflug!

Mama hat mir Mäppchen aus Deutschland mitgebracht, die wir bemalt haben. Die Kinder waren so stolz ihre eigenen endlich zu haben.
Vor allem für die Mädels im Haus hab ich Nagellack gekauft. Kam auch bei den Jungs gut an…

Dann darf ich noch eine freudige Nachricht verkünden. Am 11. Mai ist die kleine Maria auf die Welt gekommen. Sie ist die Tochter von Grace, unserer EWAKA Hausmama. Ich durfte übrigens den Namen heraussuchen. Wir haben sie im Krankenhaus besucht. Oh man da herrschen Umstände, die kann man sich gar nicht vorstellen. Da sieht es echt aus wie in einem Kriegslager oder so. Die Frauen mit ihren Kindern liegen auf dünnen Matrazen auf dem Boden. Ein Raum ist so voll gestopft, dass man kaum durchkommt. Jetzt versteh ich, warum alle Ugander Angst vor Krankenhäusern haben. Hier würde ich nicht gerne operiert oder behandelt werden… So passiert es aber häufig, dass die Menschen gegen ihre Schmerzen nur Painkiller nehmen und erst dann ins Krankenhaus gehen, wenn es schon zu spät ist. So war es auch bei Cyrus Tante, auf deren Beerdigung ich war. Aber dazu nächstes Mal mehr.

Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf unser kleines EWAKA Baby. Ist doch immer schön, ein Kind vom ersten Tag seines Lebens heranwachsen zu sehen…

Seminar:

Vom ASC Göttingen aus, hatten wir Ende April unser Zwischenseminar in Bukoba, Tansania. Bukoba liegt direkt am Viktoriasee und dort arbeiten fünf andere Freiwillige. Lisa und Timon bei einer Gehörlosenschule, Luzie und Fabi in einer Schule für Behinderte und Albinos und Phillipo bei Jambo Bukoba, einer Organisation, die Sportlehrer ausbildet. Angeleitet von Yanneck und Ingo haben wir über unsere Erlebnisse und Erfahrungen geredet, unsere sozialen Netzwerke aufgemalt, viel über die Geschichte Ostafrikas erfahren (Genozid Ruanda 94) und über unsere Rolle nach unserem Jahr geredet. Abgerundet wurde das Ganze durch Yannecks Geburtstagsfeier. An einem schönen Lagerfeuer vor dem Haus der Bukoba Freiwilligen haben wir ihm zum Geburtstag singen und gratulieren können.

Die zwei kamen noch für eine Woche nach Kampala, wo wir sie überall mit hin genommen haben. In SASCU haben sie sich mit allen zusammengesetzt, vom BPU waren sie genau so begeistert, wie wir, bei einer EWAKA-Schwimmkursstunde waren sie ebenfalls dabei und Ronald hat sie durchs Slum gespielt, wo sie gegens die Locals ein paar Runden Billard gespielt haben. Mit ihnen haben wir uns das Projekt „SINA“ (Social Inovation Academy) angeschaut. Das ist eine Akademie, die Jugendliche nach der secondary school aufnimmt, die dann durch Mentoren unterstützt eigene Unternehmensideen entwickeln sollen. Dabei wird sehr auf die Nachhaltigkeit geachtet. Wir waren glücklicherweiße an einem Freitag da, wo ein paar Scholars ihre Projekte vorgestellt haben. Eine will veganische Geldbeutel herstellen und die anderen wollen den african fabric wieder verbreiten. Auch Ingo durfte sein 2. Bussiness in Deutschland vorstellen. Er hat die Marke „2use“ gegründet. Bisher fertigt er Taschen aus alten LKW Reifen und Gürten an oder Turnbeutel aus abgelegten Trikots. Ziemlich cool!
Die Häuser auf dem SINA Gelände sind aus alten Plastikflaschen hergestellt. Der Boden besteht aus einem Eierschalenmix und bei den Dächern sind sie sich noch nicht ganz im klaren, ob alte LKW Reifen oder doch nur Stroh besser ist.

Ein sehr sehr interessantes Projekt, das von einem ehemaligen deutschen Freiwilligen gegründet wurde. Mal schauen, vielleicht können wir da ja mal ein paar EWAKA Kinder nach der Schule hinschicken.

Geburtstag:

Am 21. April wurde ich auch schon wieder ein Jahr älter. Auch wenn ich immer noch von allen Baby genannt werde, hab ich beschlossen, dass ich meinen 19. Geburtstag trotzdem feiern will. Am Mittwochabend war ich mit ein paar Freunden in einer Bar, wo eine Live Band gespielt hat. Um Punkt 12 sind sie auf mich zugestürmt und haben Bier über mich geleert. Ist hier wohl so üblich haha. Zwei unsere Kumpels haben bei uns übernachtet und wir haben uns ein wunderschönes Frühstück gegönnt. Mit Mama, Oma und Paula hab ich auch noch kurz geskypt. Danach gings zur Acacia, wo wir uns das beste Eis in ganz Kampala gegönnt haben. In EWAKA haben wir Topfschlagen gespielt. Als Preis gabs ein EWAKA FAMILY Shirt für jedes Kind und dazu einen Luftballon. Da hatten wir mal wieder sehr viel Spaß zusammen. Abends haben wir noch eine Performance unserer Freunde angeschaut und waren danach alle zusammen im Kino. War also ein wunderbarer, mal wieder unvergesslicher Tag.

Am Samstag danach haben Aino (finnische Tänzerin, die seit 5 Jahren regelmäßig nach Uganda kommt), Cyrus und ich unsere „Triple Birthday Party“ gefeiert. Zum Essen gabs Guacamole mit Chapati und Nudel Salat. Nicole hat uns einen sehr leckeren Geburtstagskuchen gebacken. Außerdem haben DJ Issa und DJ Isaac aufgelegt und Kibazzi haben wir gefragt, ob er ein paar Fotos für uns macht. Es sind mega viele Leute aufgetaucht. Bis ins Morgengrauen haben wir getanzt und gefeiert. Insgesamt war es eine wundervolle Nacht, umgeben von meinen Freunden hier in Uganda.

So das wars mal wieder.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Familie Müller und Familie Zwießele, die die Patenschaften von Ronald, John & Kato übernommen haben. Hat mich sehr gefreut.

Viele liebe Grüße,

Veronika

Busy Times…

So jetzt habe ich echt schon lange nichts mehr von mir hören lassen. Deshalb diese WARNUNG: der Blogeintrag wird lang, da echt viel in den letzten eineinhalb Monaten passiert ist. Ich versuche es aber so gut wie möglich zusammenzufassen und zu gliedern.

Besuch und Reisen:

Nicoles Freundin Fatima kam Ende Februar für einen Monat zu Besuch. Mit ihr hatten wir echt viel Spaß. Sie hat sich sofort super mit unseren Freunden verstanden und auch in unseren Projekten hat sie kräftig mitgeholfen. Es ist echt schön Menschen hier in Uganda einzuführen und ihnen unser Leben zu zeigen. Es ist halt doch was anderes, als nur über den Blog oder über Skype zu berichten, da man die Begeisterung wirklich teilen kann. Ich empfehle es wirklich jedem mal hierher zu kommen!!!

Wir 3 sind mit Fahadhi, Milky und Cyrus zu den Sipi Falls in den Westen von Uganda gereist. Ein wunderbarer Wochenendtrip! An einem Tag sind wir zu 4 verschiedenen Wasserfällen gewandert und da unsere ugandischen Freunde uns einen echt coolen Typ aus dem Dorf als Führer organisierten, haben wir in dem „Pool“ der locals gebadet. Wir waren glaube ich die Attraktion des Tages. Die Nachricht, dass Weiße im Fluss baden gehen hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet, so dass uns am Ende um die 60 Leute zugeschaut haben. Nachts haben wir dann einen wunderbaren Sternenhimmel über uns gehabt, da die Sipi Falls etwas höher auf dem Mount Elgon liegen. Wenn man nach Uganda reist, sollte man unbedingt dorthin gehen.

 

 

Ende März kam dann meine Familie zu Besuch. Das war echt ein schönes Wiedersehen, da man sich mit der Familie ja immer wohl fühlt! Mit ihnen gings dieses Mal in Richtung Westen zum Queen Elizabeth National Park. Früh morgens konnten wir viele Büffel und Antilopen, sämtliche Arten von Vögeln, Elefanten, die über unsere Straße liefen und sogar eine Löwenmutter mit ihrem Baby im Maul entdecken. Auf einer Bootstour haben wir Krokodile, Flusspferde und noch mehr Vögel gesehen. Einem lokalen Fischermarkt haben wir auch einen Besuch abgestattet, wo wir die 4 Hauptfischarten betrachten konnten. Am nächsten Tag sind wir zu den Baumkletterlöwen gefahren. Das ist etwas sehr besonderes, da sonst nur im Serengetipark in Tansania Löwen auf Bäume klettern. Nach zwei Stunden herumfahren und ohne irgendwelche Löwen zu sehen hatten wir die Hoffnung schon fast aufgegeben. Doch das Glück hat uns wieder eingeholt, sodass wir gleich 8 Löwen auf einmal auf einem Baum sahen. 3 Löwenmamas und ihre 5 Kinder chillten auf dicken Ästen im Schatten der Blätter. Es war schon ein echt tolles Gefühl so nahe an solchen Wildkatzen zu sein.

Auf dem Rückweg nach Kampala haben wir einen Stop bei den Crater Lakes eingelegt. Anscheinend sollten sie in allen Regenbogefarben schillern. Leider hatten wir schlechtes Wetter, so dass der See zu dem wir gefahren sind, wie der Kreuzbergweiher in Weingarten aussah. Da wir aber eh schon da waren haben wir beschlossen noch ein bisschen spazieren zu gehen. Es wurde gesagt, dass man auf dem Forest Walk sehr viele Affen zu Gesicht bekommen würde. Davon haben wir leider keinen gesehen, dafür hatten wir ein echtes Abenteuer uns durch den „Dschungel“ zu schlagen. Der Boden war sumpfig und der Pfad schmal. Kurz vor dem Ende ist Mama von einem Baumstumpf gerutsch und mit einem Fuß sehr tief versunken, wobei sie ihren Schuh fast verloren hat. Vor lauter Lachen hat Theresa nicht mehr auf den Weg geachtet und ist in ein Termitennest getreten. Ich glaube die Bisse der kleinen Tiere taten ganz schön weh.

Als wir zurück in Kampala waren und ich meine Familie durch Downtown geführt habe, ist mir wieder aufgefallen, wie verrückt die Stadt für Europäer erscheint. Auf dem Owino Market haben mal wieder alle herumgeschrien und uns am Arm gepackt und der Old Taxi Park ist etwas Sehenswertes an sich. Da in Kampala jedes Wochenende irgendeine Veranstaltung ist, konnte ich meine Familie gleich zu zwei Events mitnehmen. Einmal ein Musikkonzert, organisiert von der deutschen Organisation „Viva con Agua“. Meine drei Freunde Moze, Jora und Taye sind dort aufgetreten. Danach waren wir noch auf einem Tanzevent, wo meine Familie einen anderen Teil aus meinem Freundeskreis begrüßen durfte. Paula und Theresa haben auch gleich kräftig mitgetanzt.

Wir waren schon die Tage vor Ostern oft bei den EWAKA Kindern, die Papa übrigens Uncle Donalti nennen, was ich voll süß finde. Wir Kinder haben unsere Zeltlager-Lagerfeuerlieder ausgepackt und Papa hat Papierflieger und Frösche mit den Jungs gefaltet. Die Kinder haben sich wirklich gefreut und die Kleinen haben sich auch richtig verwöhnen lassen, indem sie von jedem hochgehoben oder herumgewirbelt wurden (das kann ich leider nicht jeden Tag machen). An Ostern waren wir morgens mit allen Kindern in der Kirche. Sie waren wirklich brav und der Gottesdienst war auch echt schön. Da es in Uganda ja keine Kirchensteuern gibt, hat der Diakon oder Mesner (keine Ahnung wer das genau war) einen Wettbewerb daraus gemacht. Er hat die Menschen in der Kirche in zwei Gruppen aufgeteilt. Je ein Kind hat eine Gruppe präsentiert. Nun hat jeder angefangen Geld in den Sack für seine Seite zu geben. Der Mann vorne hat die Menschen angefeuert immer mehr zu geben. Am Ende hat die rechte Seite gewonnen, da im rechten Sack mehr Geld war. Dem Kind, das die rechte Seite repräsentiert hat, wurde von einem Ministranten ein Geschenk überreicht. Was übrigens auch interessant ist: Es sind nur sehr wenige Leute zur Kommunion nach vorne gegangen. Danach hat mir Ronald erklärt, dass man, wie in Deutschland auch, vor dem ersten Brot erstmal unterrichtet wird. Das ist in Uganda aber nicht so wie in Deutschland in der 3. Klasse. Hier ist es kurz vor der Hochzeit.

Zur Feier des Tages gab es Hühnchen. Die Kleinen machen ja immer nach dem Essen Mittagsschlaf, also hat Mama mit den Großen Eier gefärbt. Vor allem Mamma Grace hat das sehr gut gefallen. Danach haben wir Süßigkeiten versteckt. Das kennen die Kinder hier nicht, aber sie hatten sehr viel Spaß ihre „Nestle“ zu finden. Dann gings ans Geschenke auspacken, die aus euren Kleiderspenden bestanden. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank! Ich glaube die Bilder zeigen, was für eine Freude diese Geschenke bereitet haben. Am Ende des Tages waren wir uns alle einig: das war eines unser schönsten Ostern.

In der zweiten Woche waren wir noch drei Tage in Jinja, wo wir einen Tag damit verbracht haben auf dem Nil zu Raften. Haha hatten wir einen Spaß, auch wenn unser Boot zweimal umgekippt ist und Mama einmal einfach verschwunden war. Wir haben sie weiter unten wieder auf dem Wasser aufgesammelt. Unsere nächste Unterkunft war eine paradiesische Insel auf dem Nil, genannt „Hairy Lemon Island“. Am Mittwoch sind wir mit kurzem Stop auf der EWAKA Baustelle, wo schon ein paar Häuser stehen und mir nochmal klar geworden ist, was das für ein Paradies für die Kinder werden wird, nach Kampala gefahren. Es ging gleich weiter zum BPU. Theresa und Paula haben in der Anfängergruppe geschwitzt und Mama und Papa haben die Tänzer bestaunt. Es war echt schön, wie alle meine Familie herzlich begrüßt haben und sich vorgestellt haben. Danach waren Theresa, Mama und ich mit ein paar anderen im Bubbles einem Irish Pub. Jonas und Mama haben zusammen echt witzig getanzt…

Ja und dann war der Urlaub auch schon fast wieder vorbei. Leider wieder viel zu kurz. Ich konnte gar nicht alles zeigen, aber so hab ich jetzt auch mal die Touristenseite von Uganda kennengelernt und verstehe noch mehr, warum Uganda „The Pearl of Africa“ genannt wird.

Bilder unserer Safari:

Bilder in EWAKA:

In der 2. Woche:

 

Projekte EWAKA:

Wie ich euch schon erzählt habe, haben sich nach dem „Hip Hop for Society“ im Januar sehr viele Leute mit uns in Verbindung gesetzt, um mit der EWAKA Foundation zusammenarbeiten zu können. So haben wir jetzt jeden Donnerstagabend Mentor Martin im Projekt, der mit den Kindern Geschichten schreiben und lesen will. „Street light“ ist eine Gruppe von Künstlern, die versucht den Kindern beizubringen sich durch Kunst auszudrücken. Außerdem fängt diese Woche unser Schwimmkurs an, da die Kinder, wenn wir nach Jinja in die Nähe vom Nil ziehen, gut vorbereitet sein sollen. Außerdem kommen immer mal wieder welche vom BPU, um breakdance oder beatboxing zu unterrichte und Cathy mit ihren Handarbeitprojekten. Gerade ist sie dabei mit den Kindern aus Papierperlen Ketten anzufertigen.

Auch ich fange jetzt endlich mein Handballprojekt an. Ich hab bisher noch nicht angefangen, da ich eigentlich ein richtiges Team haben wollte, die auch mal ein Spiel gegen richtige Gegner spielen können. Ich fange jetzt aber einfach mal mit den EWAKA Kindern an.. mal schauen was sich dann noch ergibt. Unser Basketballprojekt konnte ja leider nicht mehr weitergeführt werden, da wir Probleme mit dem Platz hatten.

Ich habe auch mit den Kindern selber Kissen angefertigt. Wow die waren echt glücklich, da manche in ihrem Leben noch nie auf Kissen geschlafen haben.

Hier ein paar Eindrücke. Leider war ich in letzter Zeit nicht so fleißig mit dem Fotografieren. Es werden aber zu jedem Projekt noch Bilder kommen.

Kissenprojekt:

Andere:

 

Handball:

Was ich euch echt schon lange erzählen wollte: die Geschichte, wie ich endlich ein Handballteam in Uganda gefunden habe. Da mein bisheriges Leben in Deutschland ja echt von Handball geprägt war, wollte ich in Uganda unbedingt auch in einem Team mitspielen. Gleich von Anfang an hab ich Leute gefragt, ob sie wissen, wo ich so etwas finde. Ich würde sagen, dass etwa 90 % der Ugander gar nicht wissen, was das ist. Am Anfang haben mir zwei, drei Leute immer etwas gesagt, wo ich suchen soll, aber das ist meistens im Sande verlaufen. Deshalb hab ich irgendwann angefangen bei einem Basketballteam ein bisschen mitzutrainieren. Meine Hoffnung auf Handball hab ich aber nicht ganz aufgegeben. Da ich von irgendwo mitbekommen habe, dass die meisten Unis eine Mannschaft in der 1. Liga haben, bin ich einmal zu Makerere Uni gegangen. Dort hab ich einen Läufer gefragt, der mich zu einem Office gebracht hat, die mir eine Nummer von einem Polizisten gegeben haben etc. Am Ende wurde ein paar Tage später von einem Polizisten angerufen, der für das Handballteam der Polizei zuständig ist. So wurde ich in den offiziellen Handballbund Ugandas aufgenommen. Das Problem ist, dass der Handball in Uganda keinen Sponsor hat. Basketball wird zum Beispiel von airtel, einer Netzwerkfirma unterstüzt.

Ich trainiere jetzt jeden Montagmorgen mit den Policewoman. Leider nicht öfter, weil ich ja schließlich auch noch andere Arbeit habe… Wir trainieren in einer Art Lagerhalle. Auf der einen Seite sind Boxer, auf der anderen Seite, auf einer Art Empore schlafen ein paar Menschen, die dort auch wohnen. Hier ein kleiner Einblick. Wenn es regnet kann man nicht trainieren, da das Waasser in die Halle läuft.

Diese Geschichte hat mir aber gezeigt, dass man hier eben Geduld braucht und die Hoffnung nicht verlieren soll. Wie ein Spruch auch sagt:

Den Europäern gab Gott die Uhr, den Afrikanern die Zeit.

 

Musik / Feiern:

Kampala ist in Ostafrika bekannt als DIE Partystadt. Wenn man will, kann man hier auch jeden Abend in einen anderen Club gehen, mit einer special night (Karaoke, Salsa, Live Band etc.). Die Musik steht auch auf zweiter oder dritter Stelle in ganz Afrika. Number One ist die Musik aus Nigeria. Wer sich ein bisschen amüsiern will, sollte mal ein paar Musikvideos aus Uganda anschauen. Die sind manchmal echt verrückt. Was mir hier am Feiern so gefällt, ist das wir wirklich die ganze Nacht immer durchtanzen. Ich glaube, das liegt auch an meinen Freunden, aber auch an der Musik. Die hat einfach einen Rhythmus, da kann man nicht ruhig bleiben. Ich habe ja schonmal ein paar Sänger in einem Post genannt, aber seid euch sicher: wenn ich nach Deutschland zurückkomme, verbreite ich die ugandische Musik. Und hier noch einen Link zu meinem derzeitigem Lieblingslied:

Macht doch echt gute Laune oder?

Wer jetzt aber irgendwelche Partybilder oder Videos erwartet, sollte hierher kommen und sie selber machen. :p

Cathy’s Business als Beispiel:

Cathy, meine ugandische Mama, frietiert immer kleine Teigwürfel, die sie Duduus nennt. Diese verpackt sie in kleine Plastiktüten und verkauft sie an die kleinen Shops hier in der Gegend. Ich wollte euch das als Beispiel zeigen, wie viele Leute ihr Geld verdienen. Ob mit einem kleinen Gemüse- oder Chapatistand oder eben durch Teigware an die kleinen Shops zu verkaufen. Die Duduuus schmecken auch echt lecker!

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So jetzt habe ich euch mal alles was mir auf dem Herzen lag mitgeteilt. Vielen Dank an alle, die sich immer nach mir erkunden, mir Geld auf mein Spendenkonto überweisen oder auch dass meine Familie mit fast 100 kg Spenden angekommen ist. Danke für eure Unterstützung. Das bedeutet mir sehr viel.

Das Thema des nächsten Blogeintrags wird „Meine Umgebung“ sein. Meine Familie war sehr fleißig im fotografieren, so dass ich das nächstes Mal mit euch teilen will.

Viele herzliche Grüße,

Veronika

Neues aus Uganda (Patenschaftsprogramm, HipHop for Society, Cathy’s Craftsproject und Wahlen)

Ich habe Euch ja berichtet, dass wir vor Weihnachten 10 „neue“ Kinder in der EWAKA Foundation aufgenommen haben: 4 aus einem Flüchtlingsslum in Jinja, 5 aus einem Dorf und 1 Kind aus der Nachbarschaft in Kampala.

Nach nur wenigen Wochen sind mir die Kinder sehr an’s Herz gewachsen. Sie sind alle so glücklich, hier in EWAKA ein Dach über dem Kopf zu haben, ein Zuhause, wo sich jemand um sie kümmert, mit ihnen spielt und lacht, sie einfach mal in den Arm nimmt.

Wir möchten diesen Kindern eine Chance geben und ihnen ermöglichen, eine Schule zu besuchen. Daher suchen wir für diese Kinder persönliche Paten, die den Schulbesuch mit Schulgebühren, Schuluniform und Schulmaterialien. Mit ca. 40 € / Monat können wir die Kinder auf eine private Schule schicken, wer mehr geben kann, sorgt dann noch für den Lebensunterhalt des Kindes. Warum eine Privatschule? Die staatlichen Schulen in Uganda sind sehr schlecht und nicht mit unseren öffentlichen Schulen vergleichbar: Die Lehrer werden nur alle paar Monate bezahlt und sind daher unmotiviert und unzuverlässig, der Lernerfolg ist daher sehr gering. Die Schulgebühren für die private Schule betragen 400 000 UGS pro Term (ein Term entspricht 3 Monaten), das sind 38 € pro Monat.

Die EWAKA Foundation wird über die Schulprogramme der „KEIGA DANCE COMPANY“ in Deutschland finanziert. Gerade ist Jonas mit Kan und Sammy in Kassel an einer Schule, wo sie mit den Kindern tanzen, kochen, trommeln und die ugandische Kultur vorstellen. Das ist, glaube ich, immer eine ganz tolle Woche. Zusätzlich zu diesen Einnahmen finanziert sich EWAKA aus Spenden. An dieser Stelle meiner Patentante Christine herzlichen Dank für ihre tolle Idee, an ihrem Geburtstag für EWAKA Spenden zu sammeln. Das hat mich rieeeeesig gefreut!!!

Mich würde es sehr freuen, wenn sich jemand von Euch bereit erklärt, eine Patenschaft zu übernehmen. Die EWAKA Foundation ist eine kleine und noch junge Organisation, aber die Leute hier haben viel Idealismus und sie wird von Deutschland aus unterstützt. Was ich persönlich an EWAKA so schön finde, ist, dass sie klein und überschaubar ist und die Kinder in ihrer Persönlichkeit und ihren Talenten gut wahrgenommen werden können. Verwaltungskosten fallen bei EWAKA nicht an, da fast alle (mit Ausnahme der „Hausmutter“) ehrenamtlich tätig sind. Die Spenden kommen zu 100 % bei den Kindern an. Die Deutsche Eva Döhr, die Gründerin der EWAKA Foundation (eine ehemalige Freiwillige wie ich), besucht die Einrichtung regelmäßig vor Ort und arbeitet eng mit dem ASC Göttingen, meiner Entsendeorganisation zusammen. Von dort sollen auch künftig jedes Jahr 4 Freiwillige entsandt werden, die in der Einrichtung ihren Dienst tun. Und ich habe fest vor, „meine“ Kinder auch nach meinem Freiwilligenjahr zu besuchen und den Kontakt zu halten.

Als Pate bekommt man durch diese Kontakte also direkt mit, wie die Spende „wirkt“! Persönlicher Kontakt zu „seinem“ Patenkind ist auch durch Briefe oder über „WhatsApp“ möglich. So erlebt man mit, wie das Kind aufwächst und sich entwickelt.

Selbstverständlich schickt die EWAKA Foundation jedes Jahr eine Spendenbescheinigung zu. Als Pate sollte einem jedoch bewusst sein, dass es eine Bindung für mehrere Jahre ist: die Schulzeit des Kindes sollte abgedeckt sein (Primary School 6 Jahre, evtl. Secondary School weitere 6 Jahre). Alles Organisatiorische zur Patenschaft, mit welchen Beträgen ihr was unterstützen könnt, findet ihr auf der homepage der EWAKA Foundation oder hier:

Aufnahmeantrag Mitglieder ewaka fertigSpendenformular EWAKA

Spendenformular EWAKA

Daniel aus EWAKA hat bereits Paten in Deutschland: sie haben ihn Anfang Januar in Kampala besucht, es war für beide eine wunderschöne Zeit. Ich glaube, von der Patenschaft profitieren beide Seiten! Die Kinder haben eine Chance auf eine gute Zukunft und man selbst bekommt einen guten Einblick in die ugandische Kultur. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: „Gutes tun, tut gut!“. Das ist mir besonders klar geworden, als wir die neuen Kinder aufgenommen haben und ich ihre Dankbarkeit und Freude zurückbekommen habe. Und einen anderen Spruch den ich hier sehr passend finde:

Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann wird die Welt ein kleines Stückchen besser.“

Jetzt stelle ich Euch noch die Kinder vor, für die Ihr die Patenschaft übernehmen könnt:

Akello Sophia, 3 Jahre alt und aus dem Flüchtlingsslum in Jinja, kuschelt sehr gerne und liebt es auf meinem Schoß zu sitzen. Dass sie ein ganz schlaues Köpfchen ist merkt man daran, dass sie ganz schnell englische Wörter lernt. So bekomme ich ein ganz liebes „Have a nice day!“ hinterhergerufen, wenn ich das Projekt verlasse.

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John und Kato, 4 Jahre alt und die Geschwister von Akello, sind zwei eher zurückhaltende und sehr leicht zufriedenstellende kleine Burschen. Sie machen jedes Programm supermotviert mit.

Bashi, 5 Jahre und ehemaliger Straßenjunge aus Jinja hat ein richtiges Lausbubengrinsen drauf. Er braucht aber genauso wie seine beste Freundin Akello viele Kuscheleinheiten am Tag. Das heißt, dass mein Schoß eigentlich die ganze Zeit von diesen zwei besetzt ist.

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Mystica, 4 Jahre kommt aus dem Slum beim alten EWAKA Haus. Sie ist eine kleine Prinzessin, kann sich aber gegen die Jungs, die sie sehr oft ärgern sehr gut zur Wehr setzen. Ich glaube, dass sie mal eine ganz hübsche Dame wird.

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Joel, 4 Jahre und aus der gleichen Gegend wie Mystica, ist der Sohn von Mamma Grace, die jetzt bei uns eingestellt ist, um auf die Kinder aufzupassen. Sein Englisch ist sehr gut.

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Shadia ist 12 Jahre alt und etwas schüchtern. Sie kann man aber auch für alles begeistern und mit Tracy zusammen kann sie viel lachen.

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Jassin, Fahad, Sula und Musamilu (zwischen 10 und 13) sind aus der Village genauso wie Shadia. Ich glaube die haben schon ganz schön viel mitmachen müssen. Diese 4 sind immer nur im Team beim Fußball spielen auf dem EWAKA Hof anzutreffen.

Ronald, Tracy und Ashirafu waren ja schon davor im Projekt. Ronald, mit seinen 17 Jahren ist der große Bruder und Organisator von allen. Tracy, seine Schwester ist eine sehr liebe und hilft immer mit. Ashirafu hat es faustdick hinter den Ohren, kann aber sehr gut tanzen.

Sind sie nicht toll? Also wenn Ihr Euch für eine Patenschaft für eines meiner Kinder entscheiden könnt, würdet ihr mir einen Herzenswunsch erfüllen!!

 

Letzten Sonntag haben unsere Kinder auch echt gezeigt, dass sie Talente besitzen! Aber ich erzähl mal lieber von vorne:

Das BPU veranstaltet jedes Jahr ein großes Event, genannt „HIP HOP for society“. Alle Sponsoren oder Organisationen, die das Breakdance Projekt unterstützen, dürfen sich dort präsentieren oder auftreten. Abramz war der Meinung, dass wir eine so gute Zusammenarbeit mit dem BPU hergestellt haben und uns dabei echt Mühe gegeben haben, dass unsere Kinder dort dieses Jahr auch auftreten und wir unsere Organisation vertreten dürfen. Das war 2 Wochen vor dem Event.

Aino und Nina aus Finnland, zwei langjährige BPU Mitglieder und auch Tänzerinnen, wurden beauftragt eine Choreografie einzustudieren. Sie kamen sechs Mal zu SASCU, wo wir mit unseren EWAKA Kindern plus Kids von der community hingelaufen sind. Es haben zwar nicht immer alle gut zugehört oder mitgemacht, aber am Ende kam echt eine super Show auf die Bühne.

Ich war super aufgeregt, da ich davor vor ca 1000 Leuten auf Englisch über die EWAKA Foundation reden sollte. Es lief dann aber eigentlich ganz gut. Danach kamen unsere Kleinen auf die Bühne und haben Nina und Hamis nachgetanzt, was so süß war und die Großen sahen echt sehr professionell aus. Ich war überglücklich und auch echt stolz auf meine Kinder. Sie selbst hatten auch wirklich Spaß dabei, das hat mit an den leuchtenden Augen gesehen.

Zudem konnten wir uns als EWAKA Foundation echt gut präsentieren. Vor der Halle hatten wir einen kleinen Stand und Julian und ich haben den ganzen Tag mit den verschiedensten Leuten geredet, die alle gemeint haben, dass sie uns irgendwie unterstützen wollen. Ich bin echt gespannt, was sich da so auf die Beine stellen lässt…

Schaut euch mal den Weg bis hin zum großen Finale an:

 

Dann hab ich noch ein anderes Projekt auf die Beine gestellt. Cathy, unsere Hausmutter ist sehr begabt in Handarbeit, weshalb ich ihr vorgeschlagen habe doch mal mit unseren EWAKA Kindern was zu machen. Jetzt geht sie jeden Samstag für zwei Stunden ins Projekt und bastelt bzw. näht mit den Großen. Gerade sind sie dabei aus alten Reissäcken und Wolle eine Tasche herzustellen. Dafür, dass die Kinder noch nie mit Nadel und Faden umgegangen sind, sieht ihre Arbeit echt super aus. Seht selbst:

 

Vielleicht habt ihr es schon mitbekommen: am 18. Februar wählt Uganda den Präsidenten. Ich habe ja schonmal einen Film von so einer Wahlkampagne reingestellt. Das ist schon verrückt. Zur Zeit hört man überall Musik und Leute die durch ihre Lautsprecher ihre Meinung brüllen. Gestern hat Museveni, der jetzige Präsident, der schon 30 Jahre im Amt ist, bei uns um die Ecke eine Rede gehalten. Davor treten immer Sänger auf. Ich bin mit Ronald dorhin gegangen, aber leider hat Museveni zu lange auf sich warten lassen. Mal sehen wie die Wahlen ausgehen. Die Menschen meinen, dass Museveni eh bleibt, weil er den Frieden gebracht hat. Manche haben aber auch richtig Angst, dass es danach Aufstände von der Opposition gibt. Also verfolgt mal die Nachrichten. Es gibt bestimmt bald Neues aus Uganda.

Hier ein paar Impressionen, wie sowas in Uganda aussieht:

Übrigens bezahle ich solche Veranstaltungen und alles was dazu gehört (Transport und Verpflegung), genauso wie die Materialien für Cathys Projekt immer von euren Spendengeldern.

Vielen herzlichen Dank für eure Unterstützung!

Und auch mal ein großes Dankeschön an all die fleißigen Leser. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich höre: „Ach ja, das hab ich auch schon auf deinem blog gelesen.“

Eure sonnenverbrannte Veronika

Weihnachten & Silvester

 

Soo.. ich melde mich auch mal wieder zu Wort und ich hab ganz schön viel zu berichten!

Ich fang mal mit dem 22. Dezember an:
Das BPU, SASCU und EWAKA haben zusammen eine Weihnachtsfeier für alle Kids organisiert. Der SASCU Hof verwandelte sich in einen großen Spielplatz für rund 70 Kinder. Abramz und seine Gefährten haben wieder für ein tolles Programm gesorgt. Dieses Mal gab es eine Breakdance, eine Walking und eine Beatboxing Class, wie das letzte Mal. Hinzu kam noch eine Singing Class, die von Abramz Bruder geleitet wurde, der eine wundervolle Stimme hat. Außerdem wurden Tische und Stühle aufgestellt, wo man Karten- oder Brettspiele spielen konnte. Den ganzen Mittag wurde fest trainiert. Dazwischen gab es für jeden Pilau, Fleisch und Soda. Die Kinder waren glücklich, das konnte man in all ihren Gesichtern lesen. Vor allem aber unsere neuen Kids konnten es kaum fassen. Ich glaube sie dachten, dass sie im Paradies angekommen sind. Abramz hat mir später von einem Gespräch mit Bashir, unserem fünfjährigen Straßenjunge aus Jinja, erzählt. Sie haben ein Frage-Antwort Spiel gespielt und als Abramz den Kleinen fragte, woher er denn kommt, also von welcher Organisation, meinte Bashir: „Von einem Ort, wo es gaaaaaaanz viel Reis gibt.“ Für Bashir, der sich früher aus den Resten vom Müll ernähren musste, ist die Aufnahme in unser Projekt glaube ich etwas lebenveränderendes. So etwas zu hören macht einen selbst schon glücklich.

Am Ende durfte jede Gruppe ein kleines Stück aufführen. Echt erstaunlich, wie Kinder soo schnell lernen. Übrigens habe ich auch meine Beatboxing Skills ausgepackt. 🙂

Hier ein kleiner Einblick in den Tag:

Am 23. Dezember stand dann Nicis 20. Geburtstag an. Da sie keinen genauen Plan hatte, wie sie ihn verbringen will, hab ich Jonas gefragt, ob wir in seinem Haus eine Überraschungsparty schmeißen dürfen. Das ging natürlich klar. Eva und ich haben versucht im Gasofen einen Kuchen und ein paar Muffins zu backen. Das kam gut an! Dazu haben wir aus frischen Früchten eine lecker Bowle gezaubert. Außerdem haben wir den Chapati Man vor unserem Haus gefragt, ob er seinen Stand in Jonas Hof aufbauen kann. So war auch für einen Mitternachtssnack gesorgt.
Was ich aber nicht genau bedacht habe, war die African Time. Eigentlich hab ich allen Freunden gesagt, sie sollen um 10 Uhr da sein. Da ich schon bisschen Puffer eingeplant habe, meinte ich zu Julian, dass sie mit Nici um halb 11 loslaufen sollen und ihr erzählen sollen, dass wir erst zu Jonas gehen und danach zum Feiern. Naja, als dann um halb 11 nur 2 Leute da waren, mussten wir die Zeit noch zweimal um eine halbe Stunde nach hinten verschieben. Um halb 12 sind die 3 dann losgelaufen. Als ich die Nachricht von Julian in WhatsApp bekommen habe, war erst die Hälfte der Leute da, denn die anderen sind alle Sekunden vor Nicoles Ankunft noch ins Tor reingeschlüpft. Als sie dann reinkam, haben wir sie mit Luftballons beworfen, gesungen und sie umarmt. Die große Überraschung war es dann doch nicht, denn sie hatte schon eine Vorahnung wegen den vielen Zeitverschiebungen und als ihr auf dem Weg auch noch Hamis und Phillip begegnet sind, weil sie Jonas Haus nicht gefunden haben, war sie schon darauf gefasst, was kommt.
Trotzdem wurde es eine schöne Feier, die bis tief in die Nacht ging…

An Weihnachten war ich erst im Projekt. Eva & ich haben Julian mit allen Kindern zum Basketballplatz losgeschickt, damit wir in Ruhe vorbereiten und kochen können. Als die Kinder dann hereinplatzten, kam schon ein bisschen Weihnachtsstimmung auf, auch wenn die Außentemperatur ca 28° Celsius betrug und es mitten am Tag war. Vor einem riesigen Mittagessen mit Hühnchen, Reis, Chapati, Früchten und Soda, hat Jonas die Kinder gefragt, was denn das schönste Erlebnis für sie dieses Jahr war. Anna sagte zum Beispiel, dass sie es toll findet, Basketball und Breakdance lernen zu drürfen und Shadia (neues Kind aus der Village) meinte, dass sie froh ist, sich jetzt gesund ernähren zu können. So etwas zu hören, hat mich echt motiviert noch mehr Energie in unser Projekt und die Sportangebote zu stecken.

Als alle sich vollgestopft hatten, gings ans Geschenke auspacken. Da wir sehr viele Spenden von Paten und anderen Sponsoren aus Deutschland erhalten haben, konnten wir für jedes Kind ein Päckchen schnüren. Alle setzten sich in einem Kreis auf den Boden. Nun wurde reihum gewürfelt und wer eine 6 erhielt, durfte sein Geschenk aufpacken. Das Kind setzte sich in die Mitte des Kreises und alle freuten sich mit ihm. Das ging eine Weile und die letzten durften dann fünf Mal hintereinander würfeln, sonst hätte es kein Ende gefunden. Manche von den Kindern mit Paten haben auch echt schöne Briefe und Bilder erhalten. Nach einer kurzen Pause gings an die Geschenke, die für alle gedacht waren. Darunter war auch mein „Bälle für Uganda“ Paket. Ich kann nur sagen, dass das mein ganzes Weihnachten verschönert hat, denn als die Bälle ausgepackt wurden, gings los: Jeder schnappte sich einen und alle stürmten nach draußen, um Hand-/ Fußball zu spielen, herumzutanzen oder andere lustige Dinge damit anzustellen. Die Luft hat förmlich vibriert vor lauter Freude (wenn man das so sagen kann?). An dieser Stelle nochmal ein ganz GROSSES Dankeschön, an alle die entweder Bälle, Bücher oder Spiele gespendet haben!!!!!

Ich glaube, diese Bilder zeigen gut, wie schön dieser Tag war:

Abends waren wir als WG mit Jonas & Eva schön Schnitzel essen.

Am nächsten Tag haben wir mit unseren ugandischen Freunden bei Fahadhi daheim gekocht. Scooter hat gemeint, dass das sein schönstes Weihnachten bisher war. Es war auch ein super lustiger Tag und hat mein Weihnachten perfekt gemacht, so dass ich meine Familie nicht zu sehr vermisst habe.

 

 

…und noch ein kleines Video dazu:

 

Am nächsten Tag gings dann schon weiter mit dem Bus von Kampala nach Dar Es Salam. Eine 2-Tages-Reise, die ich nächstes Mal eher durch einen Flug ersetzen werde. Eigentlich haben wir die ganze Zeit mit Schlafen verbracht. Der Bus musste alle Stunde anhalten, um repariert zu werden. Der Höhepunkt war dann aber kurz vor Dar, als wir unsere gesamte Rückscheibe während der Fahrt verloren haben. Sie wurde eingesammelt und in den Kofferraum gepackt. Wir sind dann aber doch gut angekommen und haben am nächsten Tag die Fähre nach Sansibar erwischt.

Da wir uns eigentlich gar nicht vorbereitet oder informiert haben, kam es auf der Insel zur ersten Überraschung. Wir hätten unsere Impfpässe mit dem Stempel für die Gelbfieberimpfung einpacken sollen. Die lagen aber schön im Schrank in Kampala. Also hat uns die „nette“ Dame vor die Wahl gestellt: entweder 40$ und Impfung oder zurück nach Dar fahren. Nach vielem Herumdiskutieren ging es dann so aus, dass wir ihr unterm Tisch etwas Geld zugeschoben haben und durchkamen. Da haben wir mal schön die Korruption hier unterstützt..

In unserem Bungalow haben wir die anderen 5 Freiwilligen aus Bukoba (Tansania) vorgefunden. Die Tage verbrachten wir am paradiesischen Strand mit schlafen, lesen, essen und schwimmen. An Silvester gabs dann eine schöne Beach Party mit Miniminifeuerwerk. Nici und ich haben schon ein bisschen unsere Freunde aus Kampala vermisst, aber insgesamt kann man sagen, dass wir mit einer perfekten Welle ins neue Jahr geschwappt sind.

Im neuen Jahr haben wir alle einen Ausflug zur Prison Island mit Schildkröten und Stonetown mit einem wunderschönen Nachtmarkt gemacht.

Diese Bilder zeigen unsere Zeit auf Sansibar:

Zurück in Dar mussten wir uns alle leider trennen. Da ich meinen Zeh beim Joggen am Strand ziemlich tief aufgeschnitten habe, sind Nici und ich erstmal das Krankenhaus besuchen gegangen. Die Tansanianer sind weiter auf die Mafia Inseln und Julian hat sich mit Felix am Busbahnhof getroffen, um nach Tanga zu fahren. Danach sind wir per Bus nach Moshi weitergefahren, eine Stadt am Kilimanjaro und Wohnort von Nele und Barbara, die wir auf Sansibar kennengelernt haben. Dort verbrachten wir 2 schöne Tage. Die Jungs sind wieder auf uns gestoßen und wir sind extra um 6 Uhr morgens aufgestanden, um den Kili zu bewundern. Unglücklicherweise war er sehr bewölkt. Hört sich echt verlockend da mal hochzuwandern, aber 1000 $ waren mir dann doch zu viel. Nici und ich haben unsere Reise wieder zu zweit fortgesetzt, denn wir wollten schnellstmöglich heim nach Kampala. Auf den Busfahrten konnten wir, eingequetscht zwischen einer afrikanischen Mama mit echt krassem Hintern und einem schwitzenden Jungen, die verschiedensten Landschaften Tansanias bewundern. Einmal hatten wir fast einen Unfall: Der Truck vor uns hat glaube ich abgebremst und unser Bus musste nach rechts ausweichen und ist von der Straße runtergefahren. Die Leute haben alle geschrien. Es gab ein Verfolgungsjagd und unser Bus stoppte vor dem Truck. Der Busfahrer ist mit einem Metallstock ausgestiegen und alle Leute ihm hinterher. Die Menschen sind richtig ausgerastet. Nach ein paar Minuten konnten wir dann aber zum Glück unsere Fahrt sicher fortsetzen.

Hier ein paar Impressionen von der Reise durch Tansania:

Angekommen in Kampala wurden wir herzlich von allen Freunden begrüßt und auch die Kinder in EWAKA haben fast einen Sauhaufen auf mir gebildet. Es war insgesamt ein toller Urlaub, aber ich freue mich jetzt doch wieder auf meine Arbeit und mein Leben hier in Uganda.

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Das hat mich in EWAKA begrüßt.

 

Euch allen wünsche ich noch ein wunderschönes, frohes und glückliches neues Jahr 2016!

Eure Veronika

P.S. Sorry ich hatte so viel Bildmaterial, aber ich musste das dieses Mal echt eingrenzen wegen meinem Speicherplatz auf dem Blog. Ich hoffe, ihr habt trotzdem einen guten Einblick!

++ Update EWAKA++

Ganz am Anfang habe ich euch ja die EWAKA Foundation vorgestellt. Jonas und Eva haben sich zusammengeschlossen, um Esthers Familie ein Zuhause zu geben. Später konnten dann Ronald, Tracy und Ashirafu aufgenommen werden. Hier seht ihr nochmal Steckbriefe der Kinder:

Auch habe ich euch berichtet, dass EWAKA der Spiel-und Lernplatz für die Kinder der Umgebung ist. Dadurch hab ich in den vergangenen Monaten noch mehr über das Leben der Menschen im Slum mitbekommen. Die meisten Familien können sich nur eine Mahlzeit pro Tag leisten und teilen sich zu 8 eine 5 qm Wohnung. Die Eltern haben Minijobs, wie zum Beispiel security guard in einem öffentlichen Gebäude oder sie haben einen kleinen Gemüsestand. Viel verdienen tun sie damit nicht. Das Familienleben kann man auch kaum mit dem in Deutschland vergleichen. Viele Mütter müssen sich um die Kinder ihrer verstorbenen Geschwister kümmern oder um die Kinder der Exehefrau ihres Mannes. Ich habe schon oft mitbekommen, dass Kinder dann nicht mehr zur Schule gehen durften, weil ihre Stiefmütter gesagt haben, dass das Geld lieber in ihre eigenen Kinder investiert werden soll. Durch solche Familiekonstellationen fehlt es manchen Kindern an Zuneigung. Mir ist schon öfter aufgefallen, dass einige der Kids von außerhalb unbedingt meine Hand halten wollen und es lieben auf meinem Schoß zu sitzen und umarmt zu werden. Es kamen auch schon zwei,dreimal Mütter mit ihren Kindern in den EWAKA Hof und haben gefragt, ob wir noch Platz für ihre Kinder haben…
Dann gab es da ja noch ein anderes Problem. Unser Haus sollte ja zerstört werden, weil die Regierung die Hauptstraße vergrößern will. Das Ziel unserer Organisation war ja schon davor klar: ein großes Haus in Jinja mit Sportplatz, einer kleinen Farm und vielem mehr. Deshalb haben wir auch das Land gekauft und jetzt wird mit Architekten geplant, sodass das Haus hoffentlich bald gebaut werden kann. Bis man da aber einzieht wird noch viel Zeit vergehen (ich sag nur African Time), weshalb eine Zwischenlösung gefunden werden musste. Diese sieht jetzt so aus: Wir haben ein größeres Haus in Kyebando (in Kampala, 10 Minuten von meinem Zuhause entfernt) gemietet. Dort sind wir am Montag umgezogen. Am Dienstag wurde angefangen mit Hämmern auf unser altes Haus einzuschlagen. Die Kinder von außerhalb waren wirklich traurig, genauso wie ich. Manche haben geweint, oder wollten nicht mehr essen. Zum Glück ist das andere Haus nicht so weit entfernt, sodass wir diesen Kids immer wieder einen Besuch abstatten können. Ich hab sie nämlich sehr ins Herz geschlossen.

Alles wird ausgeräumt:

Das neue Haus sieht so aus:

Wir konnten die kleine Mystica mitnehmen und bald schon kann auch Procy Platz bei uns finden. Darüber bin ich sehr glücklich, denn Procy wurde immer wenn sie mit uns zum Basketball gegangen ist geschlagen. Einmal hatte sie eine Kopfverletzung und ihre Tante hat sie gezwungen Wasser zu holen, dass sie ja auf dem Kopf tragen muss. Als ich das erfahren habe, war ich sehr bedrückt und hab es Jonas erzählt, der schon mit Procys Tante geredet hat.

Am Mittwoch kommen auch noch 5 andere Kinder aus einem überfüllten Kinderheim vom Dorf und noch weitere 5 von einem Slum, wo die Flüchtlinge leben aus dem Krieg Anfang dieses Jahrhunderts im Norden von Uganda. Diese können kein Englisch. Da bin ich mal gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Es gibt auf jeden Fall mal wieder viel Veränderung und spannende neue Erfahrungen.

In solchen Verhältnissen leben die Zwillinge im Flüchtlingslager. Wenn es regnet müssen sie draußen schlafen, weil das Haus zusammenfallen könnte.

Dass wir so viele neue Kinder aufnehmen können, verdanken wir dem Schulprogramm, dass Eva organisiert und von Jonas und seiner Dance-Company unterstützt wird. Auch versuchen wir eine richtige Patenschaft zu den Kindern aufzubauen. Daniel, Margaret, Tracy, Anne, Elisa, Franco, Ashirafu und Mystica haben schon Paten in Deutschland, mit denen wir eine WhatsApp Gruppe gegündet haben. Bisher sind schon viele Bilder, Videos und Sprachnachrichten ausgetauscht worden. Das Ziel ist es nämlich, dass ein persönlicher Kontakt zu den Kindern entsteht. So hat Eva die Familien immer passend zum Alter der Kinder ausgesucht. Die Deutschen sollen nämlich nicht nur als Geldgeber angesehen werden. Wir wollen auch versuchen regelmäßigen Skype-Kontakt mit den Familien herzustellen. Was ich cool finde ist, dass Daniels und Tracys Familie nach Weihnachten die zwei besuchen kommt.

Da wir jetzt aber neue Kinder aufgenommen haben, sind wir auf der Suche nach neuen Paten. Falls ihr euch das vorstellen könnt, nehmt mit mir Kontakt auf!

Auch kann man EWAKA einmalig oder monatlich allgemein unterstützen. Gerade wird viel Geld für das neue Haus in Jinja benötigt.

Hier sind einige Dateien, wo ausführlicher beschrieben ist, wie man meine NGO unterstützen kann:

Aufnahmeantrag Mitglieder ewaka fertigSpendenformular EWAKA

Spendenformular EWAKA

Ihr könnt euch gerne auch die website: www.ewakafoundation.com oder die facebook page: EWAKA Foundation (es werden immer neue Bilder gepostet) anschauen.

Ich würde mich über Unterstützung freuen!

Jetzt will ich aber noch ein paar Bilder der vergangenen Wochen mit euch teilen:

Das BPU hat in SASCU (Nicoles und Felix Projekt) ein Outreach gemacht, zu dem wir von EWAKA 24 Kids mitbringen konnten. Zuerst wurden kleine Spiele gespielt. Danach wurden die drei verschiedene classes angeboten: Beatboxing, Breakdance und Walking. Unsere Kinder waren echt richtig motiviert und sie haben sich sehr darüber gefreut. Am nächsten Tag haben sie sich die ganze Zeit bedankt, haben getanzt und wollten nur noch die neuen Spiele spielen. Sie haben gesagt, dass sie diesen Tag nie wieder vergessen werden. Wir sind auch daran mit den BPU Leute einen neuen Termin auszumachen.

Auch über unseren Adventskalender haben sich die Kinder sehr gefreut. Als Geschenke haben wir kleine Spenden, die Julian, Eva & ich aus Deutschland mitgebracht haben, verwendet. Jeden Tag präsentieren sie mir ganz stolz ihre kleinen Überraschungen.

Letzten Sonntag haben wir mit Cathy mal wieder gekocht. Emma hatte Geburtstag und so gab es ein schönes Familienessen. Ich weiß jetzt auch selbst wie man Chapati macht und freu mich darauf dieses Gericht in Deutschland zu verbreiten.

 

Wir sind hier ja ganz in der Nähe vom wunderschönen Viktoriasee. Hier ein Bild von einem Ausflug am Wochenende mit ein paar Freunden (es sind leider nicht alle auf dem Bild drauf).

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Übrigens war ich auch bei einem Konzert von dem amerikanischen Sänger NeYo. Das war ein wirklich toller Abend, weil davor noch 7 ugandische Künstler aufgetreten sind, von denen wir einige gekannt haben.

So jetzt wünsche ich euch noch eine schöne Adventszeit! (Hier kommt das Weihnachtsgefühl leider nicht wirklich auf…)

Chebaleco, Veronika